Oben sieht man im wesentlichen zwei Dinge: einen bewegten rötlichen Staketenzaun, und dahinter, teils verdeckt, dreht sich ein Speichenrad.
Das interessante ist: die Speichen sind unten verbogen! Man kann sich auf zwei Weisen vergewissern dass die Speichen in Wirklichkeit gerade sind:
Entweder man drückt auf den Knopf “Stop”, oder
drückt den Knopf “Fade out palisade”, wodurch der Zaun durchsichtig wird.
Man kann die Phase zwischen Zaunlücken und Speichen variieren. Im Original von Roget passt die unterste Speiche gerade in die Lücke. Ich habe das um den halben Abstand versetzt, da ist die Verbiegungs-Täuschung etwas stärker.
Man kann die Geschwindigkeit erhöhen – wenn schneller, sieht man die Täuschung stärker.
Wenn man “Color” anhakt, dann hat jede Speiche eine andere Farbe. Man sieht dann, dass sich die Farbe entlang der verbogenen Speichen ändert: Das zeigt, dass die in den Lücken sichtbaren Speichenstückchen zur Nachbarspeiche zugeordnet werden, was als Verbiegung erscheint. Genau diese Nachbar-Fehlzuordung erklärt ja auch die scheinbare Rückwärts-Rotation beim Speichenrad-Effekt in Filmen.
Erklärung
Es handelt sich hier um ein “Abtast-” (engl. “sampling”)-Problem: Da nur schmale Stücke (“samples”) der Speichen sichtbar sind, muss unser Sehsystem die vervollständigen, und dabei entscheiden, welche Stücke zusammengehören. Wegen der Bewegung kann dann ein Nachbarspeichenstück näher sein und wird als Fortsetzung gesehen – das bewirkt die Verbiegung.
Übrigens tritt diese Täuschung durch die Schlitzverschlussbewegung u.a. auch bei Zielphotos von Fahrradrennen auf, →hier ein Beispiel.