Oben im Bild ist eine Anordnung von kleinen “Dornen”, mit einer Lücke ist ein zentrales Quadrat abgregrenzt. Scheint das zentrale Quadrat zu schwimmen, sich relativ zur Umgebung zu bewegen? Wenn ja, dann sehen wir eine Scheinbewegung: Kitaokas “Spine Drift”-Täuschung. Es hängt stark von den individuellen Augenbewegungen ab, und wird daher von Person zu Person unterschiedlich wahrgenommen.
Um die Täuschung zu verstärken, kann man am Bildschirm wackeln (geht leicht mit tragbarem Rechner oder iPad, natürlich). Oder man rollt die Darstellung etwas, oder schüttelt den Kopf, oder schaut auf der Darstellung herum.
Wenn man den Knopf “rotate 90°” ausprobiert, stellt man fest: Wenn die Dornen parallel oder in 180° ausgerichtet sind, tritt die Täuschung nicht auf, aber mit 90°. Mit dem kleinen Drehrad kann man jeden Winkel ausprobieren.
Ursache ist Bewegungsunschärfe auf der Netzhaut, die bei den kleinen Dornen stark von der Richtung abhängt; eine detailliertere Erklärung ist auf der englischen Seite.
Kitaoka A (2010) The Fraser illusion family and the corresponding motion illusions. Perception 39 ECVP Abstract Supplement, p178
Kitaoka A (2010) Spine Drift Illusion (scroll down to see his version)