Richten Sie Ihren Blick auf das Kreuz in der Mitte der bunten Punkte unten. Nach wenigen Sekunden sehen Sie außen einen grünen Fleck herumkreisen. Wenn Sie den grünen Fleck folgen, verschindet er! Gibt es denn nun den grünen Fleck oder nicht?
Den grünen Fleck gibt es nicht wirklich, er ist ein “retinales Nachbild”: Wenn man das Mittenkreuz ruhig fixiert, dann sehen die entsprechenden Netzhautstellen lange Zeit ihren Magenta-Fleck; mit der Zeit “gewöhnen” sie sich daran (tatsächlich reduzieren sie ihre Verstärkung für Magenta, keine Ermüdung). Wenn der Magenta-Fleck jeweils kurz verschwindet, erscheint an sich das Grau des Hintergrunds. Das Grau enthält physikalisch alle Farben des sichtbaren Spektrums. Wegen der reduzierten Wahrnehmung für Magenta sehen wir aber die Komplementärfarbe, grün.
[Dass der grüne Fleck ziemlich kontinuierlich zu laufen scheint und nicht ruckelt, entspricht dem Phi-Phänomen, “Lauflichteffekt”.]