Schauen Sie für etwa 20 Sekunden ganz ruhig in die Mitte der Spirale. Anschließend sehen Sie sich einen Gegenstand in Ihrer Nähe an. Sie werden bemerken, dass alles, was Sie ansehen, “verquirlt”. Aber keine Angst, das geht nach ein paar Sekunden wieder vorbei.
Je länger Sie sich auf die Mitte der Spirale konzentrieren, umso stärker ist der nachfolgende Effekt.
Sie können die Geschwindigkeit und Justierung der drei Spiralen mit Hilfe der Kästchen rechts oben neben der Spirale verändern. Wenn alle drei Spiralen sich in der selben Richtung drehen, ist die Nachwirkung ein Ausdehnen oder Schrumpfen.
Dieses Phänomen nennt sich “Bewegungsnachwirkung”. Meistens wird das auf eine “Erschöpfung” der Bewegungsdetektoren im Gehirn zurückgeführt. Treffender ist eine “Bereichseinstellung”: dauernde Bewegung wird “abgezogen”, um kleine Veränderungen davon genauer wahrzunehmen.
Bei längeren Autobahnfahrten (lieber die Bahn nehmen ;-)) entstehen dadurch Gefahren: die eigene Geschwindigkeit wird nicht mehr so stark wahrgenommen, und beim Ausfahren ist man dann zu schnell.
Die Spiralen-Nachwirkung wurde zum erstenmal 1849 von Joseph Plateau (1801–1883) beschrieben. Die Variation mit drei verschachtelten Spiralen stammt von dem Zauberer Jerry Andrus.
Plateau J (1849) Bull Acad Roy Sci B A Belg 16:254–260
Wade NJ, Heller D (2003) Visual motion illusions, eye movements, and the search for objectivity. J Hist Neurosci 12:376–395