Wenn wir die Animation betrachten, was sehen wir? Eine Art “ein-/ausatmen” alle 3 Sekunden? Kommt es uns 3 s lang näher, und enfernt sich dann wieder 3 ?
Diese Entfernungstäuschung kann verstärkt sein wenn man sie einäugig betrachtet. Auch Unschärfe verstärkt den Effekt; das Ausmaß der Unschärfe kann man verändern mit “Blur”.
Alle Scheiben ändern dauernd ihre Helligkeit, und zwar “Sägezahn-artig”: langsam gleichmäßig heller werdend, dann plötzlich wieder dunkel und Helligkeitsanstieg von vorne – oder genau umgekehrt.
Langsame Aufhellung löst den Eindruck des Näherkommens aus, langsame Abdunklung führt zu dem Eindruck des Entfernens.
Diese Täuschung wurde von Frank Schäffel entwickelt im Rahmen seiner Myopie-Forschung. Er stimuliert damit die Akkommodation ohne Fokusänderung und ohne echte Bewegung. Bei einer unser gemeinsamen Projektbesprechungen zeigte er es mir, und ich war so beeindruckt, dass ich diese on-line-Version programmierte.
Kremers J, Lee BB, Pokorny J & Smith V (1993) Responses of macaque ganglion cells and human observers to compound periodic waveforms. Vision Research 33:1997–2011
Crewther DP Crewther SG (2002) Refractive compensation to optical defocus depends on the temporal profile of luminance modulation of the environment. Neuroreport 13:1029–1032
Weiss M, Seidemann A & Frank Schaeffel (2004) Stimulating human accommodation without changes in focus. Ophthal Physiol Opt 24:207–217