Das Bild ist eine kleine Modifikation des Originals “Rotating Snakes” von Akiyoshi Kitaoka. Es demonstriert die starke Scheinrotation der “Räder” bei Augenbewegungen – wenn man ganz ruhig fixiert, hört die Scheinbewegung auf. Die Täuschung ist stärker, wenn das Bild heller ist.
Nötig ist eine asymmetrische Helligkeitstreppe (Kitaoka & Ashida 2003); Gregory & Heard (1983) beschrieben als erste, dass asymmetrisch Helligkeitssequenzen Scheinbewegungen auslösen. Das Bild rechts zeigt die Sequenz: …–hell(gelb)–weiß–dunkel(blau)–schwarz–…
Wir haben kürzlich (2020) ein einfaches Modell durchgerechnet. Dabei zeigt sich, dass die Scheinbewegung als “trivialer” Nebeneffekt auftritt wenn man Bewegungsdetektor-Arrays mit etwas Nichtlinearität koppelt. Dabei wird auch unsere vorherige (2017) unerwartete Beobachtung erklärt, dass es bestimmte Helligkeitsbereiche mit umgekehrter Scheinbewegung gibt (Atala-Gérard & Bach 2017). Bei der nächsten Demo kann man die Farben / Helligkeiten einstellen.
Bach M & Atala-Gérard L (2020) The Rotating Snakes Illusion is a straightforward consequence of non-linearity in arrays of standard motion detectors, i-Perception 11(5), 1–9 [→PDF]
Gregory RL, Heard PF (1983) Visual dissociations of movement, position, and stereo depth: Some phenomenal phenomena. Quarterly Journal of Experimental Psychology 35A:217–237 [PDF]
Kitaoka A, Ashida H (2003) Phenomenal characteristics of the peripheral drift illusion. VISION 15:261–262 PDF
Conway BR, Kitaoka A, Yazdanbakhsh A, Pack CC, & Livingstone MS (2005) Neural basis for a powerful static motion illusion. J Neurosci 25:5651–5656
Atala-Gérard L, Bach M (2017) Rotating Snakes Illusion – Quantitative analysis reveals a region in luminance space with opposite illusory rotation. i-Perception 8(1):2041669517691779